An rund vier Sonntagen im Jahr heißt es in den deutschen Innenstädten: Die Läden haben geöffnet! Das freut nicht nur die Kunden, sondern vor allem auch die Ladenbesitzer. Sie machen an diesen Tagen hohe Umsätze, denn am Sonntag haben Shopping-Begeisterte Zeit, viel Geld auszugeben. Karstadt, Kaufhof und die KaDeWe-Group sind diese im Durchschnitt vier verkaufsoffenen Sonntage aber deutlich zu wenig. Werden die Geschäfte bald jeden Sonntag aufhaben? Und was hieße das für Sie als Ladenbesitzer? Wir haben uns die Idee der Warenhaus-Konzerne genauer angeschaut.
Begründung:
- Einkaufen ist ein fundamentaler Teil der Beschäftigung an Sonntagen
- Je nach Bundesland sind derzeit maximal 4 verkaufsoffene Sonntage pro Jahr erlaubt
- Online-Shops haben hingegen rund um die Uhr offen
- Zwischen 20 und 30 Prozent der Umsätze von Online-Shops werden derzeit am Sonntag erwirtschaftet
- Dadurch entgehen dem Einzelhandel wichtige Verkäufe
Laut KaDeWe-Chef Andre Maeder besteht derzeit ein klarer Wettbewerbsnachteil des traditionellen Einzelhandels gegenüber der Online-Konkurrenz und auch Outlet-Zentren in grenznahen Gebieten. „Wir wollen Waffengleichheit“, fordert Maeder daher.
Die Bevormundung der Händler müsse aufhören, schließlich wünschten auch die Kunden einen verkaufsoffenen Sonntag. Dadurch sei es zudem möglich, die immer weniger attraktiv werdenden Innenstädte neu zu beleben.
Denn:
- Es soll keine Öffnung an allen 52 Sonntagen geben, sondern nach Bedarf geöffnet werden
- Beschäftigte erhalten auch weiterhin Zuschläge für die Arbeit am Sonntag
- In der Gastronomie ist die Sonntagsarbeit absolut unumstritten
- Ohne Öffnungen am Sonntag wird der stationäre Einzelhandel weiter an Marktanteilen verlieren
Tipp 1: Fallen Sie auf
Natürlich sollten Sie mit Ihrem Geschäft nicht nur am Sonntag auffallen, sondern auch an jedem anderen Tag. Durch den großen Andrang an Menschen, die vollbesetzten Cafés und die anderen, geöffneten Geschäfte ist es jedoch noch wichtiger, dass Sie sich von der grauen Masse abheben. Möglich ist das etwa durch:
- Aufsteller vor dem Laden, die den Blick zwangsweise auf sich ziehen
- Geöffnete Türen
- Besonders auffällige Schaufensterdekoration
Beliebt – aber nicht in jeder Branche möglich – sind auch Mitarbeiter, die Kunden vor dem Laden ins Geschäft holen. Hierfür eignen sich etwa kostenlose Proben oder Flyer, die auf eine besondere Rabattaktion am verkaufsoffenen Sonntag aufmerksam machen.
Natürlich erfüllen auch klassische Kundenstopper und Plakate hierfür ihren Zweck
Tipp 2: Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter
So richtig gerne arbeitet wohl keiner Ihrer Mitarbeiter am Sonntag. Doch nur wenn im Laden motiviert und kompetent beraten wird, haben Sie eine Chance auf hohe Umsätze. Für die nötige Mitarbeitermotivation sorgen Sie am Sonntag durch:
- Eine gesonderte Teamansprache, in der Sie erklären, wie wichtig der Sonntag für Ihr Geschäft und damit auch Ihre Mitarbeiter ist. Bedanken Sie sich zudem sowohl vorher als auch nachher für das Erscheinen bzw. die gute Arbeit.
- Mehr Geld ist am Sonntag ohnehin Standard. Wenn der Sonntag gut gelaufen ist, können Sie unter Umständen noch eine kleine Extra-Prämie an die Mitarbeiter ausschütten. Das bleibt beim nächsten verkaufsoffenen Tag garantiert im Hinterkopf.
- Gönnen Sie Ihren Mitarbeitern auch am Sonntag kurze Pausen, am besten draußen in der strahlenden Sonne.
- Sorgen Sie an besonders heißen Tagen für kühle Erfrischung.
Tipp 3: Führen Sie besondere Aktionen durch
Eng verbunden mit dem ersten Tipp ist dieser Ratschlag. Der verkaufsoffene Sonntag eignet sich ideal, um Rabattaktionen durchzuführen. Diese bewerben Sie dann aktiv vor Ihrem Laden, damit mehr Kunden ins Geschäft kommen.
Viele verkaufsoffene Sonntage finden zu besonderen Anlässen statt. Das kann beispielsweise der Geburtstag der Stadt, der Jahrmarkt oder ein regionaler Feiertag sein. Oft sind dann auf größeren Plätzen in der Innenstadt Stände aufgebaut, an denen es Getränke und Essen gibt. Hier können Sie Kooperationspartner finden, die beispielsweise zur Bratwurst einen 5-Euro-Gutschein Ihres Geschäfts anbieten. Oder Sie verteilen auf den Plätzen Flyer, sofern dies von der Stadt genehmigt ist.
Tipp 4: Frühzeitige Werbung schalten
In den Tagen und Wochen vor dem verkaufsoffenen Sonntag sollten Sie nochmal für Markenpräsenz beim Kunden sorgen.
Schalten Sie eine Anzeige in der Zeitung, nutzen Sie ihre Social-Media-Kanäle und sprechen Sie Kunden im Laden aktiv auf den Sonntag an.
Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Kunden nicht nur den Weg in die Stadt, sondern auch in Ihren Laden finden.
Fazit: Verkaufsoffener Sonntag weiter umstritten
Ob der verkaufsoffene Sonntag nach Bedarf kommen wird, ist derzeit noch nicht klar zu sagen. Viele Argumente der Kaufhäuser sprechen dafür, doch insbesondere Kirchen und Gewerkschaften wehren sich aktuell gegen die Pläne. Fakt ist jedoch, dass Sie als Ladenbesitzer auch jetzt schon von der Ladenöffnung am Sonntag profitieren können. Wenn Sie auffallen, Ihre Mitarbeiter motivieren und sich besondere Aktionen für den Tag einfallen lassen, erhöht das Ihre Umsätze spürbar – egal ob 4- oder 52-mal im Jahr.
Häufige Fragen